Hallo zusammen,
bin ganz neu hier, weil ich mir gerne etwas von der Seele schreiben würde.
Hat jemand von euch damals zur Hochzeit etwas geschenkt bekommen und war hinterher darüber richtig enttäuscht? So geht es uns mit dem Geschenk, dass wir von meiner Schwester erhalten haben. Unsere Standesamtliche Hochzeit war erst jetzt am 18.08.
Die Trauung war wirklich wunderschön im allerengsten Familienkreis. Danach haben mein Mann und ich zum Mittagessen ins Restaurant eingeladen und später waren wir noch in einem Café.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema. Im Restaurant überreichten uns jeweils unsere Schwiegereltern, meine Schwägerin mit Freund und die Oma ihre Geschenke, über die wir uns wirklich sehr gefreut hatten. Zumal meine Schwiegereltern vor einiger Zeit noch sagten, dass wir von ihnen nichts mehr bekommen werden, da sie meinem Mann vor 2 Jahren eine sehr große Summe für das Haus geschenkt haben, in dem wir gemeinsam wohnen. Meine Trauzeugin und beste Freundin teilte mir mit, dass wir das Geschenk von ihr und ihrem Mann erst zur Kirchlichen Trauung erhalten werden, die jetzt auch demnächst stattfinden wird. Was ich durchaus in Ordnung finde. Nun überreichte uns meine Schwester auch etwas. Ein verpacktes Geschenk mit einem Umschlag. Als ich das Geschenk öffnete, befand sich darin ein Leinwandbild meiner 4 Jährigen Nichte, wie man es von Poster XXL für ca. 20 Euro bekommt. Im Umschlag befand sich außer einer Glückwunschkarte nichts. Natürlich hatte ich so getan, als würde ich mich über das Geschenk freuen aber ich finde es, wenn ich ehrlich bin, sehr unpassend als Hochzeitsgeschenk, zumal ich schon letztes Jahr zu Weihnachten ein Bild meiner Nichte bekommen habe, unser Reihenhaus sowieso nur ein einziges Zimmer hat, in dem ich so was aufhängen kann und mein Mann davon ja überhaupt gar nichts hat. Abgesehen davon, dass ich später lieber Bilder meiner eigenen Kinder hängen haben möchte und nicht welche von meiner Nichte.
Später äußerte ich die Vermutung vor meiner Schwiegermutter und ihrer Mutter, die meine Enttäuschung übrigens voll und ganz verstehen können, dass zur kirchlichen Hochzeit bestimmt noch was kommt. Da aber schon eine Karte dabei war, auf der sie, meine Nichte, ihr neuer Freund (sie lässt sich gerade von meinem Schwager, also dem Vater ihrer Tochter scheiden und lebt alleine mit der Kleinen), den ich noch gar nicht kenne und der zur kirchlichen dabei sein wird und mein Vater unterschrieben haben, vermuten die beiden jetzt, dass das alles war, da man nicht zwei mal eine Glückwunschkarte verschenkt.
Zur Erklärung warum ich darüber so enttäuscht bin:
Dass wir uns in der Einladung Geld gewünscht haben, da wir eh schon alles notwendige haben, hat damit nichts zu tun. Wirklich erwarten darf man ein Geschenk ja auch nicht. Wir haben zum Beispiel von Bekannten schon vorab ein selbstgemachtes Geschenk bekommen, über das wir uns riesig gefreut haben. Es ist eher die Tatsache, dass ich mir so vorkomme, als wäre ich meiner Schwester nichts wert. Sie ist ein Jahr älter als ich und hat vor 4 Jahren innerhalb eines Jahres ihre Tochter bekommen, geheiratet und ihre Tochter taufen lassen und hat von mir, obwohl ich zu dieser Zeit auch ein paar Monate arbeitslos war und ich kaum wusste, wie ich die Miete aufbringen sollte insgesamt 500 Euro geschenkt bekommen. Jeweils 200 Euro zur Geburt und standesamtlicher Hochzeit und 150 Euro zur Taufe. Sowohl Hochzeitsfeier als auch Taufe wurden komplett von unserem Vater bezahlt, da die beiden angeblich kein Geld haben. Wohnten aber zusammen in einer großen sehr günstigen Wohnung, hatten immer das neueste an Technik und kauften meiner Nichte alles, was sie wollte, nur damit sie zu jammern aufhörte, aber ich als ihre Schwester bin ihr nur 20 Euro zur Hochzeitwert. Wobei es mir da gar nicht um den Betrag geht, sondern um die Art des Geschenks. Die 20 Euro hätte sie wesentlich besser investieren können als in ein Geschenk, von dem nicht mal wir beide etwas davon haben. Was soll denn bitte mein Mann mit einem Bild meiner Nichte ?????
Unsere kirchliche Hochzeit hätten mein Mann und ich finanziell komplett alleine gestemmt, mein Vater überwies uns aber einen größeren Geldbetrag, da er meinte, er könne das nicht von uns verlangen. Genau diesen Geldbetrag bekam nun meine Schwester auch geschenkt. Was die eine Tochter bekommt, soll die andere auch bekommen. Nur dass ich damals bei ihren Gelegenheiten nichts bekommen habe. Schon allein an der standesamtlichen Hochzeit haben wir für meine Schwester und meine Nichte weit mehr als die 20 Euro ausgegeben und jetzt kommt ja noch die kirchliche Hochzeit.
Es ist auch sehr schwer für mich es so zu erklären, ohne gierig rüber zu kommen, man sollte ja auch keine Geschenke verlangen und ich hätte auch nie erwartet, die Hochzeit darüber zu finanzieren, obwohl es ja so Sitte ist, etwas zu schenken, aber angesichts der Tatsache, wie viel ich ihr damals geschenkt habe und was wir jetzt von ihr bekommen haben, bin ich schon sehr traurig. Ich finde halt einfach, dass diese 20 Eure nicht sinnvoll investiert waren.
Zumal wir uns ursprünglich etwas von Tupperware hätten aussuchen dürfen, was sie uns geschenkt hätte, was wir aber leider im Moment nicht benötigt hätten. Wenn sie wirklich kein Geld hat, um uns etwas zur Hochzeit zu schenken, hätte sie das sagen können und ich hätte es ja auch verstanden, sie hat aber am Sonntag vor der Hochzeit meinem Vater zum 70. ein Geschenk gemacht, dass wir uns nun zu viert teilen, was fast 300 Euro gekostet hat. Was also wesentlich mehr ausmacht als 20 Euro. Ich bin mir auch fast sicher, dass mein Vater nicht weiß, dass sich in dem Umschlag nur eine Karte befunden hat, denn sonst hätte er sicherlich etwas rein getan. So wie ich ihn kenne.
Ich entschuldige mich für den langen Text und ich bin mir auch nicht sicher, ob hier jemand meine Enttäuschung nachempfinden kann, aber ich musste mir das mal bei Gleichgesinnten von der Seele schreiben.