Hallo ich und meine Freundin sind seit 7 Jahren ein Paar und ende Zwanzig. Seit einem halben Jahr sind wir verlobt und im Sommer wollen wir heiraten. War ich mir zumindest sicher bis vor drei Monaten. Seitdem quaelen mich fast taeglich Gedanken ob ich das richtige tue oder nicht. Habe ich nur Torschusspanik oder gehen wir doch noch in letzter Minute getrennte Wege?
Angefangen hat es mal wieder im Urlaub mit den Kumpels, alles war cool und ich habe Sie null vermisst, als Sie mich dann besuchte (auf Malta) war es irgendwie oede. Bei vorherigen Malen habe ich sie eigentlich auch nie besonders vermisst wenn ich alleine war da ich dann einfach super viel unternommen habe wenn wir dann aber wieder zusammen kamen hab ich mich immer sehr gefreut und ich fand es total toll. Generell war ich im Leben nie auf Partnerschaft angewiesen, eigentlich war ich immer viel lieber single und unabhaengig. Ich konnte nie verstehen das Leute eine Beziehung suchen weil sie ja so alleine sind. Unabhaengikeit war mir immer schon wichtiger als Geborgenheit, ich bin mir sicher das dies auch keine Frau wird aendern koennen.
Jetzt bei der Hochzeitssache stellt sich diese Frage der Freiheit mehr denn je. Ist eigentlich nicht so das ich mich eingeschraenkt fuehle (ist vielleicht ein wenig kompliziert wenn ich erst um 5 Uhr nach Hause kaeme, dies laesst sich aber verschmerzen). Das Problem das ich habe ist eher das ich mir nicht sicher bin ob ich wirklich keine andere Frau mehr in meinem Leben anfassen moechte. Bisher war ich immer absolut treu aber es gibt das so ein Teufel in mir der sich nach etwas Abenteuer sehnt grade wenn etwas heisses vorbei lauft.
Ich finde es beaengstigend das ich mich Ihr in letzter Zeit total ueberlegen fuehle und Sie mich nicht mehr so richtig begeistern kann. Ohne jetzt gross angeben zu wollen fuehle ich mich schoener, intelligenter, beruflich erfolgreicher. Diese selbstverliebtheit macht es natuerlich nicht einfacher.
Meine Gefuehle aendern sich zur Zeit staendig. Mal denke ich das ich alleine viel besser dran waere und denke ich muss heute Abend schluss machen, mal bin ich mir nicht sicher weil alles ok ist (ich habe an ihr auch eigentlich gar nichts auszusetzen) und die Trennung soo fuerchterlich schwer waere und manchmal unterhalte ich mich mit ihr und sie lacht und ich freue mich total das es ihr gut geht und mir geht es dann auch gut.
Die Trennund an sich waere so unglaublich schwer und kompliziert das ich gar nich drueber nachdenke moechte. Ich liebe Ihre Geschwister und Eltern, wir haben die gleichen Freunde, wir haben uns eine tolle Wohnung zusammen gebaut, wir teilen alles, haben unendlich tolle Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit, haben haufenweise moebel zusammen gekauft, leben in einer kleinen Stadt wir sind so gut aufeinander eingestellt das ein Leben allein fast unvorstellbar ist. Und Sie liebt mich so sehr und ich kann ihr einfach nicht das Herz brechen, Sie ist mir natuerlich so unendlich wichtig. Jetzt wo die Hochzeitsvorbereitungen in Gang sind erscheint die ganze Situation natuerlich noch viel absurder.
Ich denke schon das ich mit Ihr im Leben zusammen gluecklich werde aber tief in mir spuere ich dennoch den Drang ein anderes Leben zu leben. Da ich nun knapp 30 bin neigt sich die Zeit fuer Abenteuer ja auch irgendwann mal dem Ende zu.
Muss man fuer eine Hochzeit total euforisch sein und sich total drauf freuen? Dies kann ich wie ihr euch denken koennt nicht uneingeschraenkt mit Ja beantworten.
Vielleicht koennt Ihr mir ja mit Rat zur Seite stehen?
Danke!