In Antwort auf odelia_12692147
Angst....
... das ist der Grund, warum ich nicht gehe. Nein, er schlägt weder mich noch meinen Sohn. Er verletzt und nur mit Worten und seiner Art, die er an den Tag legt. Mein Mann selber ist der Meinung, so lange er morgens arbeiten geht und Geld über Tag verdient, ist er kein Alkoholiker. Alle Gegenbeweise schlägt er weit von sich. Anst habe ich, weil ich mich bereits informiert habe über die Stadien des Alkoholismus. Ich weiß sehr wohl, dass sowohl seine krankhafte, immer stärker werdende Eifersucht, die Kontrollen, die Schimpferei mit mir und meinem Sohn wegen jeder Kleinigkeit, das Desinteresse wenn er einen Tag (sonntags) ohne Alkohol ist nicht nach ein paar Bier kommen, sondern dass die Regelmäßigkeit der Jahre dies bewirken. Seine Psyche ist dermaßen daneben und alles Reden (wenn er mir Vorwürfe macht) nutzt nichts. Er hat nur einen Standpunkt, dass ich eine miese Hausfrau bin (stimmt absolut nicht), dass ich "aufmüpfig bin - wenn er was anordnet, dann bitte keine Diskussion oder Widersprüche (das gilt auch für unseren Sohn), dass ich mich für all die anderen Männer da draußen herrichte und ihn natürlich sogar beim Wochenendeinkauf betrüge. Ich zeige dann die Kassenzettel vor und er berechnet "seine" Zeit und wehe, ein paar Minuten bleiben ohne Erklärung. Gut, das sind wohl alles Streitigkeiten, die Eheleute wohl haben. Die Frage wird sicher kommen, ob ich ihm Grund zur Eifersucht liefere - durch mein Aussehen und meine freundliche Art ánderen Menschen gegenüber : ja. Durch Affären, Betrug oder Heimlichkeiten : nein. Keineswegs (dann kann man mich eh nur noch auf dem Friedhof besuchen wie er sagt).
Er war früher ein witziger, lebenslustiger Mensch, sah blendend aus und alle fanden, wir sind nicht nur optisch ein Traumpaar. Mit den Jahren (die letzten 4-5) und dem Alkohol hat er sich ziemlich gehen lassen und wird fast wahnsinnig, dass ich nicht dasselbe tue. Im Gegenteil, da ich ziemlich gut aussehe ist er natürlich noch besorgter und auch ein wenig neidisch. Ich meine damit nicht, dass er ungepflegt oder "dreckig" ist, bitte nicht falsch verstehen. Ich meine seine Egal-Einstellung zum Übergewicht (30 Kilo in 2 Jahren), zu seinem Aussehen (aufgedunsenes, rotes Gesicht) und zur gesundheitlichen Verfassung. Das kann doch nicht gut sein, wenn man sich von Alkohol und Zigaretten "ernährt", den ganzen Tag über und dann abends eine einzige fette Mahlzeit verschlingt. All mein Reden und betteln über die Jahre hat nichts geholfen. Der Hinweis, wie sehr er dem Jungen schadet - nichts. Seine letzte Drohung, sich ein Messer in die Brust zu jagen, wenn ich nicht gehorche (ja genau, gehorche) haben mir dann den fehlenden Rest der Angst vor einer getrennten Zukunft gegeben. Wer im Beisein seines Kindes zu solchen Aussagen und Handlungen fähig ist, der bringt noch viel mehr.
Also - mit einstweiliger Vergügung ist nicht, weil er mich körperlich nur wörtlich bedroht, aber mich nicht schlägt. Und gegen Ehestreit ist jeder Anwalt machtlos (das kommt in den besten Familien vor...).
Danke für dein Verständnis und dein Hilfe. Ich werde mir heimlich einen Termin bei einem Anwalt oder einem Therapeuten besorgen, oder bei einer anderen Hilfsstelle und dort mein Problem schildern. Es sieht ja so aus, dass ich mir meinen Wunsch aus dem Kopf schlagen kann - ihn dazu zu bringen, dass ER geht.
Danke für die Wünsche der Kraft - ich bin sehr stark geworden in den letzten Jahren. Das halte ich schon aus, allein meinem Sohn zuliebe. Und ich bin auch verdammt gut im "gute Mine zum bösen Spiel" machen. Er wird meine Pläne und Gedanken nicht erkennen.
Nein, er schlägt weder mich noch meinen Sohn.
Michelle,
ich kann mich Werner nur anschliessen und rate Dir dringend, zum Anwalt zu gehen. Allein der Alkoholismus Deines Mannes ist Grund genug, ihn aus der Wohnung zu weisen.
Bin mir ziemlich sicher, daß die Staatsanwaltschaft nicht nur Schläge als "unzumutbare Härte" sehen wird, die Du und vor allem Dein Kind nicht hinnehmen müssen, nur damit er Miete spart.
Aber hier im Forum kann man Dir nur andere Einzelfälle schildern, eine juristisch einwandfrei abgefederte Aussage kann nur ein Anwalt treffen - also bitte: Zieh los und laß Dich beraten.
Soweit ich verstehe, bist Du berufstätig... möglich, daß Dein Einkommen zu hoch ist, um Prozeßkostenbeihilfe zu beantragen. Dennoch solltest Du jetzt nach dem Prinzip "Think big" verfahren:
Sch... auf ein paar Hundert Euro für den Anwalt, denk lieber an die Schulden, mit denen Dein Mann das Kind und Dich erdrücken wird, wenn er erst mal seinen Job verliert und soviel Alkohol braucht, daß er anfängt, Dich zu bestehlen, die Konten abzuräumen, den Hausrat zu verpfänden.... ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber sowas gibt es und zwar öfter, als man denkt.
Vor allem warte nicht ab, bis seine Aggressivität in Handgreiflichkeiten umschlägt... und früher oder später wird sie das. Nicht nur um Deinetwillen - obwohl das Grund genug wäre - sondern auch und vor allem, um Euer Kind zu schützen.
Meiner Meinung nach sind Frauen, die ihre Kinder solch häßlichen Szenen wie von Dir beschrieben aussetzen, nicht viel besser als die Typen, die diese Szenen veranstalten. Vor lauter Angst, ein paar Tausend Euro zu verlieren und mal ein paar Monate oder Jahre allein zu sein, verharren sie mitsamt ihren Kindern im Dauerterror und verlieren nach und nach jedes Fünkchen Selbstachtung. Je länger das anhält, desto schwerer wird es.
Michelle, es gibt auch sowas wie gesunden Egoismus, nämlich wenn es um Dein berechtigtes Interesse geht, Deine Menschenwürde und auch die Deines Kindes zu schützen. Dieses Interesse darfst und sollst Du mit allen Mitteln durchsetzen, also nutz endlich Deine Ellbogen und kämpfe, statt "Gute Mine zum bösen Spiel zu machen"... zeig ihm, wo der Hammer hängt!
Der Anwalt wird Dir sicher sagen können, wie weit Du dabei gehen kannst.
Viel Glück,
Tschiquita
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