Hallo,
ich bin gerade durch Zufall auf dieses Forum hier gestoßen und würde gern über etwas diskutieren: binationale Fernbeziehungen.
Im Prinzip geht es vielleicht sogar um mehr, nämlich die kleine häßliche Krankheit "Eifersucht" und allem, was dazu gehört.
Mein Mann und ich sind seit ziemlich genau einem Jahr verheiratet und zur Zeit ist er, nun seit vier Wochen, für 1/4 Jahr bei seiner Familie in Zentralafrika, wobei ich in ca. 1 Monat nachkommen werde (es ging aus studientechnischen Gründen nicht eher). Da er gerade mit seinem Studium fertig ist und auch ich in einem Jahr fertig sein werde, ist er seit langem (4 Jahre) wieder nach Hause um zu sehen, wie er sich dort eine Existenz aufbauen könnte, da wir nicht planen, hier zu bleiben.
Seit er weg ist, telefonieren wir alle zwei Tage, was so aussieht, dass ich ihn anrufe (da es günstiger ist, als umgekehrt) und er mich immer kurz anklingelt, um mir zu sagen, dass er an mich denkt.
Seit ungefähr einer Woche ist es allerdings so, dass ich nicht mehr besonders mit dieser Situation zurechtkomme, ich warte den ganzen Tag darauf, angeklingelt zu werden und weine mich, wenn wir telefoniert haben, in den Schlaf. Werde ich nicht angeklingelt und höre mal einen Tag rein gar nichts, macht mein Kopf die wildesten Gedankengänge und ich fühle mich regelrecht "sitzengelassen". Bemerke ich am Telefon ein kleines Desinteresse oder habe ich das GEfühl, gerade zu stören oder ungelegen zu kommen, frage ich mich, ob er mich wirklich liebt oder ob er mich betrügt und so weiter...denn ich komme schlichtweg nicht mit diesen 5 Minuten zurecht, es kommt mir vor, als würden wir aneinander vorbeileben, als würde er mich gar nicht mehr teilhaben lassen wollen, an seinem Leben. Zuerst wollte ich es nicht ansprechen, weil ich ihn seine Zeit genießen lassen wollte und nicht wollte, dass vielleicht Schuldgefühle aufkommen, aber dann habe ich ihn per eMail darauf angesprochen, damit er schon weiß, worum es geht und es so am Telefon nicht allzu lange dauert (es ist teuer) - aber er hat trotz Bitte nicht in seine eMail geschaut, mit dem Arguent, er habe keine Zeit, wo ich mir dann wieder denke, für XX Minuten in ein Internet Café zu gehen kostet höchtens 500 FCFA (also nicht mehr als 1 Euro) und mich frage, was ich ihm denn dann bedeute, wenn er das nicht einmal für mich tun kann. Nun überlege ich, ihn auch einfach mal nicht mehr anzurufen, mich gar nicht zu melden, um ihm zu zeigen, wie ich mich fühle und wie das ist, wenn man denkt, man wird vergessen, aber letztendlich wäre das vielleicht auch einfach "albern" und führt auch zu nichts, mal davon abgesehen, dass ich wirklich drunter leide.
Hat jemand von euch so etwas schon einmal durchgemacht und kennt solche Gefühle??