Hallo liebe Community,
das wird ein langer Roman. Aber vielleicht gibt es jemanden der ihn liest und einen Rat hat?
Meine Freundin und ich sind jetzt seit 2 3/4 Jahren zusammen und heiraten in 2 Monaten. Eigentlich sollte ich mich auf diesen Tag freuen. Je näher der Tag jedoch kommt, desto mehr kommen Zweifel auf. Und warum? Seit Beginn der Vorbereitungen im Januar mischt sich meine Schwiegermutter in Spe in die Planungen ein, macht uns das Leben schwer und stellt uns als unfähig hin. Man muss dazu sagen, dass sie wohl immer schon sehr schwierig war und meine Freundin ihr ganzes Leben lang mit ihr zu kämpfen hatte. Es sind viele üble Dinge vorgefallen, welche ich jetzt hier nicht erläutern möchte. Es fing harmlos damit an, dass sie unbedingt Dinge für die Hochzeit übernehmen wollte (Hochzeitstorte backen, Hochzeitskleid nähen, Dekoartikel sammeln). All das hat sie dann aber nach einigen Wochen einfach so wieder abgesagt, sei ihr zu stressig, zu umständlich usw. Das Ganze war aber nur Vorgeplänkel. Ich habe dann mit meiner Freundin darüber geredet und darauf bestanden, dass wir ihre Mutter nicht mehr in die Planung mit einbeziehen. Meine Eltern habe ich von Anfang an da rausgelassen und ihnen gesagt, dass die Hochzeit eine Überraschung wird und das auch der Grund ist, dass sie nicht so viel erfahren über den aktuellen Stand. Das war völlig ok und meine Eltern freuen sich riesig.
Die Mutter meiner Freundin hingegen hat langsam angefangen, wirklich Terror zu machen. Sie hat meine Freundin quasi fast wöchentlich angerufen und sie immer wieder bearbeitet, dass sie Details der aktuellen Planung erfährt, um dann darauf rumzuhacken, was uns denn einfallen würde, das so zu machen. Ob Fotografin, Catering, Shuttlebus zur Location, egal was. Alles sei eine Zumutung für die Gäste. Und sie würde sich sowieso hintergangen fühlen, weil meine Eltern angeblich viel mehr wüssten als sie. Dann das Thema Gäste. Die Familie mütterlicherseits meiner Freundin (also Schwiegermutter in Spe und Tante/Onkel, die auch sehr schwierig sind) ist ohnehin nicht gut aufeinander zu sprechen, tun vor der Oma meiner Freundin meist nur auf Happy Family. Also haben wir beschlossen, dass ihre Mutter und Vater (sie sind geschieden) jeweils mit Partner kommen, aber Onkel/Tanten beider Seiten nicht eingeladen werden. So wollte es auch die Mutter meiner Freundin. Naja, nur leider kam es doch anders. Es ist wohl sauer aufgestoßen, dass Tante/Onkel mütterlicherseits nicht eingeladen sind. Daraufhin mussten wir nun auf Druck der Mutter und der Oma meiner Freundin diese doch einladen, quasi um den Scheinfrieden zu wahren. Ich habe mich dagegen gewehrt und meiner Freundin deutlich gesagt, dass ich bei diesem Spielchen nicht mitspielen möchte. Dann war ich aber bei meiner Freundin der doofe, der sie nicht unterstützt.
Dann noch der Polterabend. Meine Eltern haben uns gefragt, ob sie diesen veranstalten dürfen. Wir fanden das beide super lieb und haben ja gesagt. Haben dann erst mal mit den Trauzeugen nach einem Termin gesucht. Als meine Schwiegermutter in Spe davon erfahren hat, ist sie wieder völlig ausgerastet, warum wir sie nicht wegen dem Termin gefragt hätten. Sie könnten da nicht und wollen dass wir ihn verschieben. Dann haben wir einen anderen vorgeschlagen, der aber auch nicht recht war. Er läge in deren Urlaubszeit und das könne man nicht auch noch von ihnen verlangen, sich da einen Tag frei zu nehmen um zum Polterabend zu kommen. Aber wir müssen uns jetzt nicht mehr bemühen. Sie würden nicht kommen. Dann haben wir ihren Vater eingeladen, der mit Partnerin gerne kommt (meine Eltern haben ihn bisher nicht kennenlernen können und der Polterabend ist eine tolle Möglichkeit vor der Hochzeit). Das hat die Mutter meiner Freundin natürlich erfahren und ist wieder völlig ausgerastet, was uns einfällt ihn einzuladen und sie nicht kommen können. Dann kam sie mit einem Termin um die Ecke, an dem wir jetzt den Polterabend zu veranstalten haben. Da können aber unsere Trauzeugen nicht. Reaktion von ihr: Ich seh schon wo eure Prioritäten bei den Gästen liegen. Ihr wollt uns gar nicht dabei haben. Wir haben schon keine Lust mehr auf die Hochzeit.
Noch vor der ganzen Hochzeitsache kam sie öfter mal an und wollte, dass wir zu ihr in die Stadt ziehen, damit sie später für unsere Kinder da sein kann. Sie findet es jetzt schon ungerecht, dass meine Eltern näher bei uns wohnen als sie und meint, später mal bzgl. Enkelkinder benachteiligt zu werden. Sie hat meiner Freundin sogar schon Jobangebote zukommen lassen mit der Bitte, sich dort zu bewerben. Hat meine Freundin aber nicht gemacht. Aber mir macht das große Angst. Klar kann meine Freundin da nichts dafür. Aber ich selbst hab auch erst seit 4 Jahren Ruhe von schwierigen Familienverhältnissen (nach über 15 Jahren) und weiß nicht ob ich das so packe. Ich habe Angst davor, mich wieder in solche Familienverhältnisse reinzuheiraten. Ich zweifle wirklich daran, ob die Hochzeit momentan richtig ist. Ich habe meiner Freundin schon oft von meinen Ängsten erzählt und das ich das alles so nicht will. Aber eine verständnisvolle Reaktion kam bisher nicht. Eher ein du musst das halt ignorieren oder ja was soll ich da jetzt machen, ich steh zwischen den Stühlen. Anstatt ihre Mutter endlich mal in die Schranken zu weisen (mit allen Konsequenzen), tanzt sie lieber nach ihrer Pfeife, um noch mehr Stress zu vermeiden. Auch eine rein standesamtliche Hochzeit nur mit den Trauzeugen ist für sie keine Option. Ich weiß nicht mehr weiter. Mich zieht das mittlerweile psychisch so runter, dass mich eine leichte Erkältung 5 Arbeitstage außer Gefecht setzt. Und obwohl ich krankgeschrieben war, musste ich mit meiner Freundin zum Geburtstag ihrer Oma fahren, um dort ihrer Tante und Onkel die Hochzeitseinladung zu übergeben mit den Worten es würde uns so sehr freuen, wenn ihr alle kommt.