Risiko Ehe bei Kommunikationsschwierigkeiten?
Liebe Leute,
habe schon oft hier mitgelesen und mich soeben angemeldet, um ein paar Meinungen von Euch einzuholen.
Mein Freund (29) und ich (28) sind seit knapp einem Jahr zusammen und überlegen zu heiraten.
Dies hat zwei Gründe:
Erstens wünschen wir uns ein gemeinsames Baby und zweitens ist eine Eheschließung notwendig um zu verhindern, daß der Staat uns eines Tages durch seine Abschiebung (er ist Drittstaatsangehöriger) auseinanderreißt. Die Aufenthaltsrechtliche Angelegenheit soll aber hier nicht Thema sein.
Was ich suche ist beziehungstechnischer Rat.
Also. Vorweg: Er ist ein sehr liebevoller Mann, wir wohnen zusammen, was gut klappt, wir haben gemeinsame Interessen und Spaß miteinander, wenn ich Probleme habe unterstützt er mich und ist für mich da.
Und jetzt kommt das große Aber. ABER, wenn ich ein kleines oder großes Problem mit ihm habe, irgendetwas an ihm kritisiere, oder über etwas sprechen will, was mir innerhalb unserer Beziehung nicht gefällt, fehlt oder Sorgen macht, dann wird es äusserst schwierig.
Er wird erst verstört, hört nicht richtig zu, wird böse und rennt dann einfach weg (verläßt den Raum oder die Wohnung). Danach tut er einfach so, als wär nichts gewesen. Wenn ich dann wieder damit anfange, und jetzt bin ICH böse, weil er mich einfach sitzen gelassen hat, und meine Bedürfnisse ignoriert,....also, wenn ich wieder darüber sprechen will, dann wird er noch böser und rennt wieder weg....so schaukelt sich das zu einem ausgewachsenen Streit auf, bei dem dann endlich doch jeder sagt, was er loswerden will. Und dann folgt, ob wir einander nun verstanden haben oder nicht, die Versöhnung....er ist der jenige, der dann wieder liebevoll auf mich zukommt, und nachdem ich die Gelegenheit hatte ihm alles zu sagen, gehe ich darauf auch immer gerne ein....tja, und dann sind wir wieder in unserem siebten Himmel....solange, bis mit wieder etwas auf der Seele brennt, was ich ihm mitteilen will....
Also...wenn ich mir vorstelle, daß wir ein Kind haben, und beide noch etwas gestresster sind als jetzt...und jedesmal, wenn es ein Problem zu besprechen gibt macht er so ein Theater, und es dauert Tage des Kampfes, wo beide verletzt sind, bis wir endlich darüber sprechen können worum es ursprünglich ging, bis er mir endlich zuhört....na prost mahlzeit!
Ich bin verletzt und fühle mich ignoriert, weil er mich mit seiner Abweisung so vor den Kopf stößt. Und er ist verletzt, weil ich immer wieder mit dem selben Problem anfange und seiner Aussage nach "nicht vergessen und verzeihen" kann. Was er nicht kapiert, ist, daß ich erst seine Aufmerksamkeit brauche, um vergessen und verzeihen zu können.
Vorallem geht es mir dann immer garnicht mehr um den eigentlichen Anlaß des Konfliktes, sondern um sein Konfliktverhalten,...das ist es dann worüber ich mit ihm sprechen will, und er fühlt sich am laufenden Bande kritisiert...und eben ungeliebt.
Alles würde garnicht so weit kommen, wenn er mir gleich zuhören würde ohne davonzulaufen und wir die Sache auf der Stelle ausdiskutieren würden. Oder, wenn er meinet wegen Zeit braucht um drüber nachzudenken, oder grad kein guter Zeitpunkt für ihn ist, dann kann er mir ja sagen:"Du, ich pack das grad nicht...aber ich denk drüber nach...können wir morgen abend drüber reden?" Damit bin ich ja einverstanden....wenn er sich denn auch daran hält!!!! Denn manchmal sagt er das sogar, nur anstatt dann nach Hause zu kommen, geht er aus...um sich zu entspannen....und ich sitz zu Hause und könnte mir die Haare ausreissen vor Wut und Kränkung.
Hm,....ist lang geworden! Kann das jemand nachvollziehen? Und was haltet ihr von einer Heirat und Familiengründung unter solchen Vorraussetzungen?
Sind das noch "normale" Probleme, die andere Paare auch haben? Oder ist das zum Scheitern verurteilt.
Ich weiss schon, daß ihr alle keine Wahrsager seid, aber vielleicht könnt ihr ja ein paar Erfahrungen mit mir teilen.
Ach ja...und auf eine andere Kultur möchte ich es nicht schieben, denn das wäre zu einfach und führt auch zu keiner Lösung. Mensch ist Mensch...und jeder ein Individuum.
Liebe Grüße
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Probleme klären
Mh, also das hört sich für mich nicht so toll an. Klingt, als würde dein Freund bei jedem Problem abhauen wollen. Er möchte einfach keine Probleme haben und rennt davon - wortwörtlich! Ich weiß nicht, stell dir mal vor, ihr habt irgendwann Probleme bzw. Meinungsverschiedenheiten vor dem Kind oder bei der Erziehung...stelle ich mir sehr schwer vor und sehr schwer für das Kind. Wenn ich du wäre, würde ich die Beziehung noch etwas länger "testen". Es stört dich doch jetzt schon so sehr. Sag ihm, dass er sich ändern muss. Versuche du im gegenzug immer etwas ruhiger mit ihm zu "streiten". Wenn sich ein Streit anbahnt, erkläre ihm deine Meinung ohne böse zu reagieren. Und er soll sich dem stellen! Wenn ihr das in den Griff kriegt, steht einer familie dann wohl nichts mehr im Wege. Aber solche Probleme sollten dringend vorher geklärt werden!
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Schwester hat inder
geheiratet. die beiden waren auch so etwa 1 jahr zusammen. Sie war auch recht schnell schwanger. das problem bei den beiden war nach 2 jahren da. Er hat erst in ihrer gegenwart richtig deutsch gelernt. So taten sich dann viele probleme auf. Mittlerweile sind die beiden aber 10 jahre zusammen und lassen sich aber nun scheiden. er hat erst jetzt verstanden, das europäische frauen niemals so sein werden wie die frauen aus solchen ländern. Meine schwester ist nicht so unterwürfig und er dachte das kommt alles nocht. hör einfach auf dein herz. DAs ist das beste was du tun kannst.
lg nancy
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Probleme klären
Mh, also das hört sich für mich nicht so toll an. Klingt, als würde dein Freund bei jedem Problem abhauen wollen. Er möchte einfach keine Probleme haben und rennt davon - wortwörtlich! Ich weiß nicht, stell dir mal vor, ihr habt irgendwann Probleme bzw. Meinungsverschiedenheiten vor dem Kind oder bei der Erziehung...stelle ich mir sehr schwer vor und sehr schwer für das Kind. Wenn ich du wäre, würde ich die Beziehung noch etwas länger "testen". Es stört dich doch jetzt schon so sehr. Sag ihm, dass er sich ändern muss. Versuche du im gegenzug immer etwas ruhiger mit ihm zu "streiten". Wenn sich ein Streit anbahnt, erkläre ihm deine Meinung ohne böse zu reagieren. Und er soll sich dem stellen! Wenn ihr das in den Griff kriegt, steht einer familie dann wohl nichts mehr im Wege. Aber solche Probleme sollten dringend vorher geklärt werden!
Danke! Positive Wende!
Danke für Euer Feedback!
Fantab, du hast das schön zusammengefaßt.
Nun ja, der neueste Stand:
Nachdem unser letzter Streit (der mich veranlaßt hat diesen Thread zu starten) geklärt war, kam er noch mal an und meinte, er habe über sein Verhalten nachgedacht.Er hat sich inständigst entschuldigt und gemeint, er habe sich zu 100% falsch verhalten, und ich zu 100% richtig. Er hat realisiert, dass ich ja nichts anderes von ihm wollte, als dass er mir einfach zuhört. Er sagt, er hat da wirklich was daraus gelernt und es wird nie wieder vorkommen, dass er einfach wegrennt.
Hm, also ich würde mich ja nicht trauen zu sagen es kommt NIE wieder vor. Aber ich will nicht undankbar sein. Ich werde ja sehen, ob`s dann wirklich so ist.
Liebe Grüße und alles Gute!
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Man könnte es auch auf`s Sternzeichen schieben
Natürlich hat die Kultur einen Einfluß, aber genauso die Erbanlagen, die Erziehung, die Sternzeichen, (in Afrika) der Wochentag der Geburt....
.....jeder ist eine Mixtur aus unterschiedlichen Einflüssen. Die Frage die letztendlich zählt: Paßt man zusammen oder nicht.
Also eine Unterordnung, wie Du sie von Dir beschrieben hast käme für mich nicht in Frage. Ich wäre dabei über kurz oder lang unglücklich.
Es hat sich bei uns ja auch gezeigt, daß mein Partner früher oder (meistens) später dann doch Einsehen hat. Für mich ist halt die Frage, ob ich mit dem "später" zurechtkomme. Das ist natürlich auch ein Kompromiß...aber perfekt ist schließlich niemand. Solange eine gegenseitige Annäherung immer wieder stattfindet ist das glaub ich zu bewerkstelligen.
Bei mir ist glaub ich eher das Problem, daß ich mich vor der Ehe an sich fürchte. Mir fallen nämlich noch mehr Gründe ein, warum das eine riskante Unternehmung ist.
Tja...das ist es wohl auch....
...wovor ich am meisten Angst habe, ist meine persönliche, innere Freiheit zu verlieren. Mich eines Tages im negativen Sinne nicht wiederzuerkennen. Mich zu verlieren...mein Leben durch diese "Absicherung" einzuschränken...
Wie geht es Dir/Euch damit?
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Man könnte es auch auf`s Sternzeichen schieben
Natürlich hat die Kultur einen Einfluß, aber genauso die Erbanlagen, die Erziehung, die Sternzeichen, (in Afrika) der Wochentag der Geburt....
.....jeder ist eine Mixtur aus unterschiedlichen Einflüssen. Die Frage die letztendlich zählt: Paßt man zusammen oder nicht.
Also eine Unterordnung, wie Du sie von Dir beschrieben hast käme für mich nicht in Frage. Ich wäre dabei über kurz oder lang unglücklich.
Es hat sich bei uns ja auch gezeigt, daß mein Partner früher oder (meistens) später dann doch Einsehen hat. Für mich ist halt die Frage, ob ich mit dem "später" zurechtkomme. Das ist natürlich auch ein Kompromiß...aber perfekt ist schließlich niemand. Solange eine gegenseitige Annäherung immer wieder stattfindet ist das glaub ich zu bewerkstelligen.
Bei mir ist glaub ich eher das Problem, daß ich mich vor der Ehe an sich fürchte. Mir fallen nämlich noch mehr Gründe ein, warum das eine riskante Unternehmung ist.
Tja...das ist es wohl auch....
...wovor ich am meisten Angst habe, ist meine persönliche, innere Freiheit zu verlieren. Mich eines Tages im negativen Sinne nicht wiederzuerkennen. Mich zu verlieren...mein Leben durch diese "Absicherung" einzuschränken...
Wie geht es Dir/Euch damit?
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Wenn du diese Angst vor der Ehe verlierst und dir nichts mehr Schöneres vorstellen kannst, als ewig mit dem ein und selben Mann zusammen zu sein, dann bist du reif für die Ehe. Es gibt viele, die sich "fürchten" - wenn man den richtigen gefunden hat und die Liebe getestet hat, dann kommt der Wunsch nachd er heirat ganz automatisch.
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