dara_12773987Versteh ich
Hallo,
ja, so denke ich. Wenn man als Frau eben erst heiraten und dann Kinder haben möchte, aber beides auf jeden Fall, dann muss der Mann irgendwann mal in die Pötte kommen.
Ich glaube, Männer werden sehr dadurch beeinflusst, was sie von einer Ehe hören. Scheidungskinder sind eh misstrauischer (mein Freund ist eines) und auch die Schreckensgeschichten, von denen, die nach der Hochzeit völlig unglücklich wurden. Ich finde solche Geschichten lächerlich, denn ein Scheinchen Papier ändert nicht die Qualität einer Beziehung, weder zum Guten, noch zum Schlechten hin.
Mir ist klar geworden, dass ich, seit er bei mir eingezogen ist, all meine Freiheiten aufgegeben habe und keinerlei Möglichkeit mehr habe, jemand anders zu finden. Ich arbeite gerne im Haushalt, für uns beide, aber ich möchte für diesen Freiheitsverlust gerne wenigstens seine Ehefrau sein dürfen.
Das Eheleben wäre bis auf das Finanzielle eh nicht mehr anders.
Mein Freund führt als Argumente gerne die Schreckensgeschichten an, die er so aufschnappt. Irgendjemand kennt immer dieses ominöse Pärchen, das sich direkt nach der Hochzeit wieder trennt... ;-) In seinem Falle hat seine Mutter die Story herausgekramt und das hat natürlich mehr Gewicht.
Seine Eltern haben sich scheiden lassen. Ich habe sie bereits getrennt kennengelernt. Und ich muss sagen, mich wundert es nicht. Er ist dominant, aber warmherzig, so ein Packen-wirs-an-Typ, sie ein ewig unentschlossenes, unselbstständiges Duckmäuschen. Vielleicht ergänzt sich sowas eine Zeit lang, aber irgendwann muss doch der Knall kommen.
Beide haben nun neue Partner. Sie hat sich wieder Mr Oberschlau gesucht, hinter dem sie sich verstecken kann und er hat nun eine selbstbewusste, aber warmherzige Frau gefunden.
Zudem sind Männer unter 35 meist eh nicht so dem Heiraten gegenüber aufgeschlossen.
Mein Freund ist erst 24...
Meine Erfahrung ist wirklich, dass es jenseits der 30 ratzfatz geht und dass die Ehe für den Mann dann eine Art Statussymbol ist.
Ich finde, das Alter spielt keine Rolle. Eine Rolle spielt, ob man sich liebt und gemeinsam auch Krisen meistert.
Viele Männer würden auch Vater werden, ohne zu heiraten.
Klar, sie müssen ja auch nicht aus dem Berufsleben ausscheiden und später wieder Fuß fassen. Sie müssen nicht die Geburtsschmerzen erdulden, die lange Schwangerschaft und letztendlich hat die Frau eh die meiste Zeit die Kinder an der Backe.
Einmal hat mein Freund zu mir gesagt, dass wir darüber reden könnten, wenn ich nicht dauernd herumnörgeln würde. Seitdem bemühe ich mich, weniger darüber zu reden. Ich empfinde es dennoch als genau so eine Aussage wie: "Lass uns kochen, ich habe Hunger." Es ist einfach ein Bedürfnis.
Ich finde jedoch, das sind alles keine Ausreden. Klar sind wir noch jung, aber muss man als Greis oder als dreifache Mutter jenseits der 40 heiraten?
Ich dachte, man heiratet, weil man mit jemandem seinen Lebensweg beschreiten will...
Und ich finde es auch nicht fair, wenn in einer Beziehung die Bedürfnisse eines Partners völlig unter den Tisch gekehrt werden. Jeder hat prinzipiell das Recht, zu heiraten. Es kann nicht sein, dass der eigene Partner das einem vermasselt.
Du bist sicher bald 30, oder?
Vielleicht wird es auch so sein, dass Deinem Freund erst dann auffällt, wie einfach es sein könnte, wenn Du schlussgemacht hast.
Also, ich rate niemandem, die Trennung zu instrumentalisieren, aber sie kann die Männer auch wachrütteln. Weil es plötzlich nicht mehr so bequem ist... Solange etwas bequem ist, will ein Mann es nicht ändern.
Mein Freund hat auch schon behauptet, er fände es alles gut, wie es ist.
Ja klar, für ihn ist es das ja auch. Er konnte von Mama direkt in ein neues Nest ziehen - ich musste 4 Jahre lang ganz alleine in einer fremden Stadt das Singleleben erdulden - er zahlt hier wenig Miete (weil meine Wohnung klein ist) und er hat eine Frau, die alles für ihn tut.
Ich denke, ihm ist nicht bewusst, warum mir Heiraten so wichtig ist. Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich darauf Wert lege, aber je länger wir zusammen sind, desto weniger will er es.
Interessanterweise ist er aber mit mir zusammengezogen - er scheint die Beziehung also doch ernst zu nehmen, denn der Umzug an sich war Stress pur für ihn: an einem Wochenende für eine neue Stelle 600km weg, vom Rheinland ins Schwabenland...
Nun habe ich ihn ziemlich unter Druck gesetzt, zumal er nur übergangsweise in meine Wohnung wollte. Meine Eltern haben auch schon gefragt, was denn nun los sei. Ich habe ihm gesagt: Entweder wir heiraten, oder er muss ausziehen.
Dass ich mir mein Leben so nicht vorgestellt habe. Das wusste er vorher. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, von jemand anderes die Wäsche zu waschen, für ihn zu kochen etc Das ist mein Kompromiss an ihn, dass ich trotzdem mit ihm zusammengezogen bin. Er hätte sonst die Stelle nicht annehmen können und sein Umzug hätte sich weiter hinausgezögert.
Ich habe ihm auch gesagt, dass er mich nicht durchfüttern muss, dass ich mir aber eine prinzipielle Bereitschaft zur Ehe von ihm wünsche.
Denn sonst ist irgendwann alles perfekt - und er will immer noch nicht. :roll:
Ich denke, bis er dann endlich mal ja sagt, werde ich auch wieder eine Arbeit gefunden haben... Das ist ja eh mein Ziel: eine Stelle UND Heiraten.
Heart